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Bundeseinheitliche Bildungsstandards – der Weg in die Deppen-Republik

7. August 2019

In Berlin hat das neue Schuljahr schon angefangen. Das hat der dortige Landeselternausschuss zum Anlass genommen, mit drastischen Worten auf die Berliner Bildungsmisere hinzuweisen. Er wirft der SPD-Bildungssenatorin Sandra Scheeres „Schönreden“ vor und droht ein Ende der Zusammenarbeit an.

Dazu passend sind jüngste Presseberichte, nach denen Berliner Drittklässler in 56 Prozent der Fälle in Mathematik unterdurchschnittliche Leistungen erbringen und etwa die Hälfte Mindestanforderungen in Deutsch nicht erfüllen.

Vor diesem Hintergrund sieht es die Bayernpartei mit wachsender Sorge, dass wieder einmal über bundeseinheitliche Bildungsstandards schwadroniert wird. Im Namen einer wie auch immer definierten Gerechtigkeit fordern dies – neben den üblichen Verdächtigen aus dem politisch linken Lager – auch zunehmend Vertreter aus Union und FDP.

Die Bayernpartei lehnt solche Experimente auf dem Rücken unserer Kinder strikt ab. Die Begründung durch den Landesvorsitzenden Florian Weber: „Man kann sich leicht ausmalen, wohin dies führt. Zu einer massiven Nivellierung nach unten. Das schulische Niveau kann doch nur sinken, oder sollen Schüler in Berlin oder Bremen die nächsten Jahre kein Abitur machen? Dies wird politisch nicht durchzusetzen sein.

Selbstverständlich können weder Berliner oder Bremer Schüler für diese Misere etwas, aber – überspitzt ausgedrückt – den Weg in eine Deppen-Republik kann und sollte sich ein Land wie Bayern und im übrigen auch die Bundesrepublik nicht leisten. Ich kann die bayerische Staatsregierung nur auffordern, derartigen Gedankenspielen eine strikte Absage zu erteilen. Leider hege ich die Befürchtung, dass weder CSU noch Freie Wähler hier wirklich standfest bleiben. Wer den Bildungsföderalismus wegen solcher Nichtigkeiten wie den in der Höhe lächerlichen Bonus aus dem „Digitalpakt“ auch nur ansatzweise in Frage stellt, ist kein Garant für eine eigenständige bayerische Bildungspolitik.“

(Bild/Pixabay)