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Bildungspolitik: Drohen an unseren Schulen Berliner Verhältnisse? (Landtagswahl 2018)
2. Oktober 2018Dass die deutsche Bildungspolitik unzureichend ist, pfeifen längst schon die Spatzen von den Dächern und vielerorts wird heftig über die Gründe für diese Misslage debattiert und gestritten. Die ‚Bildungsexperten‘ der etablierten Parteien versuchen sich beinahe jede Woche mit neuen Vorschlägen zur Lösung des Problems ins Gespräch zu bringen. Doch eine Verbesserung der Lage ist nicht in Sicht.
Unter anderem der dramatische Lehrermangel an deutschen Schulen treibt immer absurdere Blüten. So musste man vor Kurzem lesen, dass die Stadt Berlin ’sogenannte‘ Quereinsteiger in einem siebentägigen Seminar auf den Lehrerberuf vorbereitet. Was auf den ersten Blick harmlos daher kommt, erweist sich bei genauerer Betrachtung allerdings längst nicht mehr so unverfänglich. In der Praxis bedeutet die Zulassung von Quereinsteigern zum Lehrerberuf nämlich, dass fachfremde, das heißt in einem nur einwöchigen Schnellkurs hoffnungslos unzureichend ausgebildete Hilfskräfte auf Kinder und Jugendliche losgelassen werden. Die Haupt-Leidtragenden dieser Bildungspolitik sind hierbei – wie so oft – die Schüler und deren Eltern, die kaum eine andere Wahl haben, als diese Kröte zu schlucken.
Als wäre dies allein nicht schon befremdlich genug, wurde erst kürzlich eine weiteres aberwitziges Vorkommnis an einer Berliner Schule öffentlich. Dort ist es einem äußerst erfahrenen Schuldirektor durch konsequente Disziplin gelungen, aus einer sogenannten Brennpunktschule eine Vorzeigeschule zu machen. Insbesondere die Leistungen der Schüler liegen weit über dem üblichen Berliner Niveau. Doch nach einer Schulinspektion nimmt die Geschichte eine bizarre Wendung: Denn völlig überraschend fiel die Schule zweimal in Folge durch; und der erfolgreiche Direktor wurde abgemahnt. Die Begründung der Berliner Schulinspektoren hinterlässt nur unverständiges Kopfschütteln: So sei der Führungsstil zu autoritär, der Unterricht zu frontal und Schulstunden würden zu oft dem gleichem Ablauf folgen. Die herausragenden Leistungen der Schüler, das geben die Schulinspektoren offen zu, sind völlig „egal.“. Aber woran soll der Erfolg einer Schule gemessen werden, wenn nicht am Wissensstand und Können der Schüler?
Wer jetzt denkt, dass ihn das gar nichts angehe, da wir solche dramatischen Zustände in Bayern nicht kennen, der täuscht sich gewaltig. Denn in den Koalitionsverhandlungen nach der vergangenen Bundestagswahl im Jahr 2017 hat die CSU einer Aufhebung des sogenannten Kooperationsverbots zugestimmt. Das Kooperationsverbot verbietet dem Bund Einfluss auf die Bildungspolitik zu nehmen. Mit der Abschaffung des Kooperationsverbots werden somit die Länder, also auch Bayern, ihrer Bildungshoheit beraubt. In naher Zukunft könnten also deutsche Politiker über die Ausbildung unserer bayerischen Kinder entscheiden. Berliner Zustände drohen damit auch in Bayern.
Und hier nimmt die Odyssee für das bayerische Schul- und Bildungssystem seinen Lauf. Mit der Abschaffung des Kooperationsverbots wäre einer bundesweiten Vereinheitlichung der Bildungsstandards Tür und Tor geöffnet. Da eine Angleichung der teilweise desolaten Bildungsstandards der anderen Bundesländer auf unser bayerisches Niveau politisch nicht durchsetzbar ist, wird man sich zwangsläufig auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Folglich wird die bundesweite Vereinheitlichung der Bildungsstandards unweigerlich zu einer Senkung der bayerischen Standards führen.
Da Bayern über keine nennenswerten Bodenschätze verfügt, ist die Bildung und Ausbildung der bayerischen Schüler unser höchstes Gut. Sie garantieren den wirtschaftlichen Erfolg und den Wohlstand unseres Landes. Eine bundesweite Vereinheitlichung der Bildungsstandards und die damit unausweichlich einhergehende Verschlechterung der bayerischen Standards würde uns zur wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit verdammen. Dies gilt es unter allen Umständen zu verhindern. Die Bayernpartei ist die einzige Partei, die sich seit eh und je für die Erhaltung der Bildungshoheit der Länder einsetzt.
Bild/Pixabay)