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Aus aktuellem Anlass: das sogenannte Bayern-Bashing nimmt überhand (Kommentar)
3. Juli 2018Das Diskriminieren und Herabschauen auf uns Bayern – neudeutsch gesprochen: das Bayern-Bashing – wird in Deutschland zu einem neuen Volkssport.
Wer wissen möchte, was die Deutschen von uns Bayern wirklich halten, der muss nur regelmäßig den öffentlich-rechtlichen Rundfunk einschalten. Was sich der ARD-Chefreporter Kai Gniffke am vergangenen Sonntag geleistet hat, spottet jedoch jeder Beschreibung: Er hält uns Bayern nicht nur für Menschen, die ihren „Hormonhaushalt“ nicht richtig im Griff haben; zudem bezeichnet er den nachvollziehbaren Wunsch der bayerischen Bevölkerung nach sicheren Grenzen als „bajuwarische Profilneurose„. Nur weil wir also wissen möchten, wer in unser Land einreist, sind wir seiner Meinung nach ein Fall für die Psychiatrie.
Aber das ist nur die Spitze eines riesigen Eisbergs: Jeder Bayer, der einmal längere Zeit im Norden verbringen musste, hat es wahrscheinlich schon mehrmals erlebt: Immer wieder wird man als Bayer Opfer von Beleidigungen, die uns Bayern Rückständigkeit, Provinzdenken und Bildungsdefizite unterstellen. Selbstverständlich gibt es ebenfalls viele Nicht-Bayern, die uns mit Freundlichkeit und Respekt begegnen. Dass allerdings Berlin Plakate aufhängen lässt, in denen Verkäufer aufgefordert werden, bayerisch-Sprechende nicht zu bedienen, zeigt uns, was die Mehrheit der Deutschen von uns hält: nämlich nichts.
Dieses sogenannte Bayern-Bashing ist jedoch nichts Neues. Schon immer sahen viele Bewohner Norddeutschlands mit Arroganz und Verachtung auf uns Bayern herab. Die Süddeutsche Zeitung zeigt in einem aktuellen Beitrag die lange Geschichte der Diskriminierung Bayerns durch die Deutschen. Dass die Mehrheit der Deutschen Bayern für eine rückständige Provinz und die Bewohner des Landes für zurückgebliebene Hinterwäldler hält, ist gewissermaßen eine historische Konstante. Spätestens jedoch seit Bayern von Bismarck in das Deutsche Reich gezwungen wurde, wirken sich die anti-bayerischen Ressentiments auf unser Leben aus. Denn seit der „Einigung“ Deutschlands kann Bayern nicht mehr über sich selbst bestimmen. Nun entscheiden die Deutschen über unsere Zukunft.
Wie lange wollen wir uns diesen Demütigungen also noch weiter antun? Wie lange wollen wir fremdbestimmt bleiben? Wir finden: Es ist an der Zeit für die Unabhängigkeit Bayerns.
(Bild/Pixabay)