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Wir stärken unsere Dialekte (Landtagswahl 2018)

28. August 2018

Unsere Heimatsprachen in Bayern und unsere regionalen Dialekte sind zunehmend vom Aussterben bedroht. Fränkisch, Schwäbisch und Bairisch weichen mehr und mehr dem Standarddeutschen. Dafür sind nicht nur die Mediensprache und die gerade im beruflichen Umfeld verbreiteten Anglizismen verantwortlich zu machen; auch die staatlichen Institutionen weigern sich mitunter beharrlich, unsere regionalen Ausdrucksformen zu unterstützen.

Sprache und Dialekt sind Stifter von Identität und Heimat, ihr Verschwinden würde einen unermesslichen Verlust bedeuten. Unsere bayerischen Sprachen und Dialekte blicken auf eine 1500 Jahre alte Geschichte zurück und sind damit wesentlich älter als die zum Standarddeutschen erklärte Schulsprache.

Wir sind daher der Meinung, dass wir unsere Sprache und unseren Dialekt nicht ihrem Schicksal überlassen sollten. Eine aktive und systematische Kulturpolitik wird dabei helfen, unseren regionalen Dialekt vor dem Aussterben zu bewahren. Um den Dialekt vor dem Verschwinden zu bewahren, fordert die Bayernpartei:

– Die systematische Förderung der bayerischen Heimatsprachen ab dem Kindergarten. Denn die Grundlagen für eine ausreichende Sprachkompetenz werden bereits im Vorschulalter gelegt.
– Ebenso gilt es die bayerischen Sprachen in der Schule zu fördern. Anstatt Dialekt sprechende Kinder zu benachteiligen, gilt es, die Präsenz der Heimatsprachen im Schulunterricht zu erhöhen, beispielsweise durch eine verbindliche Berücksichtigung von bayerischen Liedern und Gedichten. Die Pflege der jeweiligen regionalen Sprache bzw. des lokalen Dialekts ist – parallel zum Erlernen der südhochdeutschen Schriftsprache – ein elementares Bildungsziel.
– Um unsere regionalen Sprachen auch in der Alltagskonversation zu stärken, sollen Lehrkräfte verpflichtende Sprachkurse besuchen, die sie für die Besonderheiten des Bairischen, Fränkischen und Schwäbischen sensibilisieren.
– Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk müssen unsere Heimatsprachen präsent sein: Zum einen gehört Volksmusik in einem angemessenen Rahmen ins Regelprogramm, zum anderen sollte Schauspielern, Sprechern und Moderatoren – wie etwa in der Schweiz – der regionale Bezug anzumerken sein.
– Ein Ausbau der Lehrstühle zur Dialektforschung wiederum schafft die wissenschaftliche Grundlage für einen Erhalt der bayerischen Sprachenvielfalt. Es sind regelmäßige empirische Erhebungen zu Sprecherzahlen durchzuführen.
– Die Bairische Sprache ist nach Meinung etablierter Wissenschaftler sowie nach Einschätzung der UNESCO aufgrund ihrer grammatikalischen Besonderheiten eine Sprache und kein Dialekt. Die Bayernpartei möchte daher, dass Bairisch den rechtlichen Status eine bedrohten Sprache erhält.
– Durch ein Antidiskriminierungsgesetz nach dem erfolgreichen Vorbild Norwegens wird der noch immer anhaltenden Diskriminierung von Dialektsprechern entgegengewirkt.

(Bild/Pixabay)